jürg ramspeck

Immer wenn ich im Militär war (im Zivildienst las ich den Bund), immer wenn
ich lange genug in einer Beiz sitze (nachdem ich NZZ, Berner Oberländer und
den Bund gelesen habe) und immer wenn im Zug einer herrenlos daliegt (ausser
er ist ganz zerfetzt, was ziemlich oft vorkommt), lese ich den Blick. Am
faszinierendsten ist für mich die Kolumne von Jürg Ramspeck auf der letzten
Seite. Faszinierend, weil er auf so wenig Platz etwas aussagen kann. Und das
jeden Tag. Faszinierend auch deshalb, weil er es schafft, so wenig
auszusagen. Was ich bisher gelesen habe, waren nicht hochtrabende Träume
oder tiefschürfende Weisheiten, sondern irgendwie normal. Gut zu lesen. Und
was ich mich dann frage, ist: Woher nimmt dieser Mann die Energie, auf der-
gemäs Eigenwerbung- meistgelesenen Tageszeitung- immer so etwas
unspektakuläres zu bringen? Vielleicht ist es- um meine Frage selber zu
beantworten- gerade das, was gut daran ist: Wenigstens einer in dieser
Zeitung ist normal!