Motorrad-Tagebücher (diaries di motocycletta)

Fast wie einst Che. Ganz revolutionär ratterte ich letzten Montag mit einem
schweren Motorrad von A nach B. Mein guter lieber Freund Jakob- was hebr.
Lügner und Betrüger bedeutet- war wieder einmal so generös und leiht mir
sein Motorrad throughout the winter! Von Lügner und Betrüger also keine
Spur. Bei mir selber muss man nicht tief graben, bis man einen Lügner und
Betrüger findet. Ich fuhr die ganze Strecke ohne einen Ausweis zu besitzen!
Fünf Stunden "ridng on the highway", jedoch auf Schweizer Strassen, unter
Schweizer Gesetzen und ohne Schweizer Führerausweis.
Seit ich dies gestern Abend gemerkt habe, zittere ich davor, heute morgen
nur vom Bahnhof bis zur Schule zu fahren. Ich wünschte ich wüsste es noch
nicht, hätte es vergessen, dass ich keinen Ausweis habe. Aber ich weiss es.
Jetzt muss ich zum Optiker, und dann beim Strassenverkehrs und
Schiffahrtsamt den Lehrfahrausweis bestellen. So lange will ich den Roller
nicht am Bahnhof stehen haben. Somit breche ich heute Morgen, an einem
nebligen, kalten Septembermorgen 2005 in vollem Bewusstsein das Gesetz. Und
obwohl ich- besonders in solchen Sachen- viel ein zu feines Gewissen habe
(sagt meine Frau), werde ich heute Morgen ein bisschen zu einem Che: Einer,
der sein Motorrad vom Bahnhof befreit und die Staatsgewalten nicht fürchtet
dabei. Und einer, der bis zum Erhalt des Lernfahrausweises wieder brav das
Tram nehmen will. Ich hasse schlechte Gewissen. Noch mehr als den Wecker am
Morgen.


1 Kommentare:

juerg zurbruegg hat gesagt…

Juhuu, ich hab die Prüfung, das heisst die acht Stunden Kurs überstanden!!!