Ou nei

Objets trouvés sind nicht einfach aussagelos. Je nachdem sehe ich etwas am Boden und erkenne es als etwas oder ich filtere es gleich heraus als unwichtig. Wofür ich mich schliesslich bücke, dafür zeige ich Interesse. Dieses Interesse macht eine Aussage, was mich bewegt und lässt auf mich rückschliessen. Wo wir wieder beim: "Man kann nicht nicht kommunizieren" wären und die Augen jedes sozial Ausgebildeten zu leuchten beginnen.

Wenn alles kommuniziert, ist nur die Frage, ob dieser Kommunikation auch jemand zuhört/zuschaut/sie fühlt. Ich arbeite ja jetzt in einem Büro in der Stadt und fahre immer mit dem Velo dorthin. Was mir auffiel, waren die vielen kleinen Gegenstände, die am Strassenrand liegen. Abfälle des Verkehrs. Späne unserer Fortbewegung. Viele dieser Gegenstände habe ich gesammelt. Viele davon lassen sich nicht einordnen. Was ist das: Gebogen wie ein Haken, dann ein Gewinde und noch ein Stück Kunststoff dran? Flaches Gummistück mit Rillen drin, konisch zulaufend auf einer Seite, auf der anderen Seite kugelförmig? Diese Gegenstände kommuizieren etwas, das man nicht weiss. Man kann die Gegenstände zwar beschreiben, aber für viele fehlt ein Ausdruck wie bei einem verlorenen Ventildeckel, einer gelösten Schraube, einem Auswuchtblei. Da sind wir plötzlich machtlos gegenüber einem herrenlosen Teilchen am Stassenrand: Weil wir es nicht benennen können. Nicht nur das, es erhält auch einen grösseren Wert. Man muss sich bemühen und zum Mechaniker gehen, um sich diese Information zu beschaffen. Zudem ist das kleine unscheinbare Teilchen oft noch teuer. Oft wird der Verlust dieser Teilchen spät entdeckt und andere Teilchen am Velo gehen kapputt, weil das eine Teilchen eben fehlt.

Objets trouvés
sind für eine Person besonders wichtig,
von allen anderen werden sie
nicht beachtet.