Albrecht Dürer

Am 21. Mai 1471 kam Albrecht Dürer zur Welt. Albrecht Dürers Vater war Goldschmied, die Familie kam aus Ungarn nach Nürnberg. Dürer ging dort zur Schule und wurde mit zehn, zwölf Jahren in der Werkstatt zum Nachfolger seines Vaters ausgebildet.

Der Kupferstich (erst 1450 erfunden) hat den jungen Dürer anscheinend fasziniert. Er begann eine zweite Lehre als Maler bei seinem Nachbar Wolgemuth. Noch in der Lehre schuf er Bilder, die seine Lehrmeister übertrafen, z.B. die Kreuzigung.

Nach seiner Lehre in der Malerwerkstatt ging Dürer 1490-1495 auf Wanderschaft. Diese führte ihn nach Colmar, Basel und Italien. Es war die Zeit, als sich in der Kunst die Darstellung von einem
mittelalterlichen zu einem realistischen, humanistischen Menschenbild bewegte. Basel und Italien waren die richtigen Orte, um sich diesen Fragen zu stellen. Doch erst später spürt man den Einfluss dieser Reisen. 1495 kehrt Dürer von Italien zurück, und es steht nichts im Wege, nun selber eine Werkstatt zu eröffnen. Er arbeitet an Kupferstichen und Holzschnitten. Er arbeitet an einem Passionszyklus, macht verschiedene Themenkreise mit gut ausgearbeitetem Hintergrund, die er in Aquarell vorzeichnet. Er kann bald auch Fürsten mit seinen Bildern und Bildnissen beliefern. Wie viele seiner Zeitgenossen, beschäftigt er sich oft mit Themen der Apokalypse. Besonders der Wechsel von 1499-1500 war von grosser Angst geprägt, der sich auch Dürer nicht entziehen konnte.

Nach 1500 erscheint Dürer als anderer Mensch. Besonders sein Selbstporträt von 1500 ist von  Neuplatonischen Gedanken des Menschen als Krone der Schöpfung geprägt. Die Gottebenbildlichkeit des Menschen deutete Dürer so, dass Jesus Leben nachfolgen zu sei (imitatio Christi) und daraus die künstlerische Begabung zur vollen Anwendung kommen würde.

Im Herbst 1505 geht Dürer ein zweites mal nach Italien, diesmal um dort mehr an dieser theoretischen Begründung seiner Kunst zu arbeiten. Er arbeitete sich in Perspektivtheorie und die mathematisch-theoretischen Grundlagen der Malerei, sowie Proportionen der Menschen - und des Pferdes ein. Dabei plante er, ein Lehrbuch der Malerei zu erarbeiten.

1520 brach er zu seiner Reise in die Niederlande auf, in Begleitung seiner Frau. Er nutzte die vielen Kontakte zu einflussreichen Personen, skizzierte sie und fertigte Zeichnungen an. 1521 kam Dürer wieder zurück nach Nürnberg, wo bald schon die Kirche in die Reformation geführt wurde. Dies war eine psychische Belastung für ihn. Besonders der sich entwickelnde Bildersturm und der Streit  um Wert und Bedeutung von Bildern in der Kirche liess ihn in eine Krise fallen. Er schrieb weiterhin an theoretischen Themen, jetzt an einer Theorie zum Bau von Festungen. Und er liess seine Lehre von den menschlichen Proportionen drucken. Das Erscheinen derselben hat er jedoch nicht mehr erlebt. Er starb am 6. April 1528 in Nürnberg, überraschend, obwohl er seit seiner Malariaerkrankung 1520 nie mehr ganz gesund geworden war.
Zusammenfassung von Fedja Anzelewsky: Albrecht Dürer
[Fedja Anzelewsky: Dürer - Werk und Wirkung. Dürer: Das Gesamtwerk, S. 12]