Traumgesichte

Immer noch unter dem Eindruck meines Traumes von vergangener Nacht versuche ich zu beschreiben, was geschehen ist. Ich träumte ich würde in einer Gruppe leben, die sich selbst gut kennt und offen ist für neue Leute. Gemeinsame, organisierte Aktivitäten standen nicht im Vordergrund, wir taten alles, weil wir einander vertrauten und kannten. Jede Frage konnte gestellt werden, jede Richtung eingeschlagen. Es konnte nichts schiefgehen, weil gar nichts geplant war. Dann träumte ich mich ein paar Jahre später, die Gruppe hatte sich in Interessengruppen verwandelt. Nichts war so, wie es vorher war. Programme halfen uns, den Geist der Ursprungs der Gemeinschaft nachzuahmen. Aber eigentlich waren wir gar nicht motiviert. In meiner Gruppe waren wir in einer tiefen Schlucht und wir wussten nicht weiter. Ich war in einem Rollstuhl. Nicht dass ich nicht gehen konnte, ich fand es einfach bequemer so. Andere hatten Krücken und ich konnte nicht sagen, ob sie auch nur simulierten. Machten wir uns alle etwas vor? Da erinnerte ich mich an die Zeit vorher und erzählte der Gruppe, wie gut es damals war. Es waren alle mit mir einig, doch zurück wollten wir nicht. Zu sehr waren wir an die Programme, Leiter, organisierten Aktivitäten gewohnt, als dass wir diese eingetauscht hätten gegen die Unsicherheit. Die Unsicherheit, nicht zu wissen was man morgen tun würde. Mit Rollstuhl, Krücken und regelmässigen Treffen wusste man wenigstens, was einem erwartet. Und das war nicht viel...