In der Versenkung

Schon oft habe ich folgendes beobachtet: Ein junger Mensch ist innovativ und reisst vieles vom Zaun. Befindet sich meist noch in einer Ausbildung und macht dies und das, eine Menge Projekte, denen auch die Tiefe nicht fehlt. Er zeigt die kleine Filmchen, die dich hoffen lassen, dass er ein Regisseur wird. Sie begeistert mit ihrem Gesang und tanzt, als ob sie auf der Bühne aufgewachsen wäre. Er schräubelt und feilt an seinem Töffli, dass Du denkst, er werde bald Rennen gewinnen. Sie malt wilde Bilder, die man in Museen nicht finden kann und man hofft, dass, mit ein wenig Entwicklung... Doch ein paar Jahre später ist sie in einem Büro fest angestellt. Sie zeichnet höchstens noch Skizzen für das Kroki beim Betriebsausflug. Der Töfflibueb ist nun Mechaniker und repariert Autos, basteln tut er nicht mehr. Und die Filmchen liegen immer mehr in der Pipeline, weil weder beim Job noch in der Familie die Nachfrage nach diesen besteht. Höchstens ab und zu ein Ferienfilm.
Was ist mein Fazit daraus? Wie kann man verhindern, dass das tägliche Leben die Extreme ins Normale ausgleicht? Ich meine, wir müssen in einem Teil unserer Entwicklung bei sechzehn stehen bleiben. Mein Vater meint, der Mann habe noch Träume, solange er Bibeli habe. Will heissen, solange man noch jung ist. Doch Träume sind der Motor für ein kreativ gestaltetes, interessantes Leben. Wenn dieser Motor irgendwann nicht mehr anspringt oder gar abgewürgt wird, verschwinden interessante Menschen in die Versenkung. Oder wie Charles Eggen oft zu mir gesagt hat: Jeder Mensch kommt als Original zur Welt. Viele aber sterben als Kopie.

1 Kommentare:

bryan hat gesagt…

origional wirdest du sterben

grüss,

Bryan